Warum ist die Prüfung sprachlicher Einheitlichkeit beim Lektorat wichtig?
Gerade im Bereich der Unternehmens-, Fach- und Werbesprachen wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Einhaltung vorgegebener Sprachregelungen gelegt.
Die wichtigsten Bearbeitungsebenen sind:
- Einheitlicher und richtiger Gebrauch von Fachbegriffen (Terminologie-Management)
- Verwendung festgelegter Typografien (z. B. Anführungszeichen, Kursivschreibung, Unterstreichungen, etc.)
- Vereinheitlichung von Abkürzungen, Symbolen, Zeichen, etc. (Notationen)
- Einheitlichkeit des Stils (Tonalität)
- Vereinheitlichung der Textstruktur, wie Gliederung, Abgleichung von Inhaltsverzeichnissen und Überschriften, etc.
- Zielgruppenorientierte stilistische Anpassung an typische Ausdrucksweisen bestimmter Branchen oder einzelner Unternehmen
- Abgleichung mit eigens angelegten Glossaren, Stilblättern (Styleguides) und anderen Sprachrichtlinien
- Einheitlicher Gebrauch von Schreibweisen, die gemäß der Rechtschreibregeln in Variationen vorkommen
- Einheitliche Schreibung von Eigennamen, Slogans, Claims, etc.
- Einheitliche Verwendung von Zitierweisen
- allgemeine Abgleichung mit ähnlichen Vorläufertexten
- einheitlicher Gebrauch von gendergerechter Sprache
Welchen Nutzen haben einheitliche Texte?
Jede Leserschaft stellt – unabhängig ob bewusst oder unbewusst – bestimmte Erwartungen an die formale sprachliche Ausgestaltung von Textsorten, die ihr geläufig sind. So verfolgen z. B. Werbetexte eine andere Wirkungsabsicht als Informationstexte und müssen entsprechend anders verfasst werden.
Einheitlichkeit spielt daher eine wichtige Rolle, da sie entscheidend zur Erleichterung des Leseflusses und vor allem der Verbesserung der Verständlichkeit beiträgt. Darüber hinaus wirken Texte auf diese Weise sprachlich fachgerecht und professionell.
Je umfangreicher und detaillierter dies geschieht, desto sachrichtiger, verständlicher und stilistisch angemessener können Texte ihre kommunikative Wirkung erzielen.
Welche Folgen hat die Nichtbeachtung von Einheitlichkeit?
Werden branchentypischen Leseerwartungen nicht erfüllt, weil der Lesefluss z. B. unverständlich, unterschiedlich oder sogar falsch gebrauchten Fachbegriffen oder unangemessenen stilistischen Mitteln gestört wird, ziehen Leser den Inhalt des Textes und die fachliche Kompetenz des Verfassers schnell in Zweifel.
Texte bewirken in diesen Fällen zumeist das Gegenteil ihrer Wirkungsabsicht und beenden Kommunikation dort wo sie entstehen soll.

